24.09.2014, 20:00 — Obere Säle im Museum

GESPRÄCHSFORUM IM MUSEUM mit Prof. Dr. Peter Pawelka

,,Die westliche Ordnung im Vorderen Orient nach dem
ersten Weltkrieg und ihr heutiges Ende"

Programm

Der erste Weltkrieg hatte nicht nur für Europa gewaltige Folgen. Im Vorderen Orient wurde auf den Trümmern des Osmanischen Reiches eine westliche Ordnung geschaffen, die nun nach einem Jahrhundert sich aufzulösen scheint. Dies betrifft die Staatsgrenzen, die Kontrolle der Staaten, die gesellschaftlichen Machtverhältnisse und die Konstellationen der politischen Systeme. Heute ist bereits rund ein Viertel der Regionalstaaten in mehrere Teile zerfallen, etwa vierzig Prozent der Staaten verfügen über keine oder nur noch eingeschränkte Kontrollkapazitäten auf ihrem Territorium und konfessionelle, bzw. ethnische Identitäten haben in vielen Ländern die nationalen überlagert. Nicht zuletzt hat sich die demokratische Revolution des Arabischen Frühlings als eine große eurozentrische Illusion erwiesen. Der Vortrag möchte diese Erosion der westlichen Ordnung darstellen und seinen Ursachen nachgehen. Dazu gehören vor allem die massiven, neuen Konfliktformationen, die den Vorderen Orient transnational durchziehen und auch für Europa eine überaus ernst zu nehmende Herausforderung darstellen.

Prof. Dr. Peter Pawelka ist ein ausgesprochener Kenner des Nahen Ostens - der Tübinger Politikwissenschaftler war bis zu seiner Emeritierung Inhaber des Lehrstuhls für Politik im Vorderen Orient. Seine Schwerpunkte sind die politischen Systeme und die Wirtschaftsgeschichte des Nahen Ostens sowie die Rolle der Region in der Weltpolitik. Ein großer Zuhörerkreis kennt seine hochinteressanten Vorlesungen im Rahmen des ,Studium Generale' der Universität Tübingen.

Gäste sind zu der Veranstaltung herzlich willkommen.

 


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