02.07.2011, 18:30 — Sommerrefektorium Bebenhausen

Tübinger Kammerorchester

60 Jahre Kulturreferat
Tübinger Kammerorchester

Gudni A. Emilsson, Leitung
Giampiero Sobrino, Klarinette


Programm

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) 
Divertimento in F-Dur KV 138

Gioachino Rossini (1792-1868)
Introduktion, Thema und Variationen für Klarinette und Orchester

Giuseppe Verdi (1813-1901)
Fantasia di Concerto
Rigoletto für Klarinette und Orchester

Dimitri Schostakowitsch (1906-1975)
Kammersymphonie c-moll op. 110a

 

60 Jahre Kulturreferat Tübingen

Das Kulturreferat wurde im Februar 1951 vom AStA der Universität Tübingen mit Helmut Calgéer als Kulturreferenten des AStA gegründet. Calgéer, der von der Musikhochschule Trossingen nach Tübingen gewechselt war, um dort sein Schulmusikstudium zu beenden, war vom regen kulturellen Leben in Trossingen inspiriert und fühlte sich berufen, in Tübingen eine ebenso vielfältige Veranstaltungssituation ins Leben zu rufen. Das erste Konzert des Kulturreferats des AStA, ein Klavierabend mit Prof. Carl Weiss aus Frankfurt, fand dann am 5. Juni 1951 im Pfleghofsaal statt und lockte mehr BesucherInnen an, als der Saal aufnehmen konnte. Mit diesem erfolgreichen Konzert als Auftakt entwickelte sich im Laufe der Jahre eine Konzertattraktivität, die sich bald mit so mancher Großstadt messen konnte und vielen Musikfreunden die Begegnung mit international anerkannten Künstlern ermöglichte.

Giampiero Sobrino wurde im Piemont  geboren und absolvierte mit Auszeichnung am Konservatorium von Alessandria. Mit seiner herausragenden Technik als Klarinettist beeindruckte er bei großen internationalen Wettbewerben in Frankreich und Italien. Seine Karriere als Solo-Klarinettist begann er mit 22 Jahren beim Symphonieorchester der RAI und im Philharmonie Orchester der Stadt Turin, eine Position, die er bis 1994 und anschließend beim Orchester der Fondazione Arena di Verona innehatte. Ausgezeichnet mit Stipendien des Ministeriums für Bildung unterrichtete er am Staatlichen Konservatorium und an der Scuola di Alto Perfezionamento Musicale in Saluzzo und gab Meisterkurse in Italien, Frankreich und Spanien. Zudem arbeitet er mit Kammermusik-Ensembles zusammen, gibt eine Vielzahl von Konzerten und veröffentlicht Aufnahmen. Er besuchte Dirigierkurse bei Maestro Carlo Maria Giulini und Serghiu Celibidache. Seine künstlerische Laufbahn ließ ihn mit den größten Dirigenten und Komponisten unserer Zeit zusammenarbeiten: Solti, Bernstein, Giulini, Levine, Mstislav Rostropovich, Maazel, Muti, Sawallich, Mehta, Riccardo Chailly und Sinopoli sowie Berio und Boulez.

Das Tübinger Kammerorchester wurde 1957 von Helmut Calgéer gegründet, um freundschaftliche Beziehungen zu Universitäten und Jugend-Organisationen im Ausland zu knüpfen und diese im gegenseitigen Austausch zu pflegen und zu vertiefen. So nahm es in den vergangenen Jahren eine große Anzahl internationaler Ensembles in Tübingen auf und hat selbst seit seiner Gründung im Auftrag und mit Unterstützung von Auswärtigem Amt, Deutschem Musikrat, Goethe-Institut und vom Land Baden-Württemberg sowie der Stadt und der Universität Tübingen in fast 70 Tourneen über 90 Länder in allen fünf Erdteilen besucht. Oft waren bedeutende Veranstaltungen der Anlass für die Konzertreisen: Eucharistischer Weltkongress in Bogota, Olympische Spiele in Mexiko, 200-Jahr-Feier der USA, Auftritte bei Staatsbesuchen des Bundespräsidenten in afrikanischen, asiatischen und amerikanischen Ländern. Berühmte Künstler traten als Solisten an der Seite des Orchesters auf:   Maurice André, Heinz Holliger, Trio Jacques Loussier, Aurèle Nicolet, Pierre Rampal, Mstislaw Rostropowitsch, Pieter Wispelwey, Reinhold Friedrich und viele andere. Seit 1999 ist Gudni A. Emilsson künstlerischer Leiter des Ensembles.

 Gudni A. Emilsson erhielt bereits mit vier Jahren den ersten Musikunterricht bei seinem Vater. Als Stipendiat des Staates Island absolvierte er sein Klavier- und Dirigierstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen. Er wurde vom Deutschen Musikrat ausgezeichnet und ausgewählt, am Gewandhaus Leipzig zu dirigieren. Er gewann internationale Preise bei Wettbewerben und erhielt Stipendien vom DAAD, der isländischen Stiftung LIND und der Richard Wagner Stiftung Bayreuth. 1994 war er Preisträger der Herbert von Karajan Stiftung Salzburg. 2002 wurde ihm der Masaryk-Künstlerpreis für innovative Programme und Projekte verliehen. Emilsson dirigierte beispielweise die Stuttgarter Philharmoniker, das Island Sinfonieorchester, das Staatsorchester Thessaloniki, das Tonkünstlerorchester Wien, die Nordwestdeutsche Philharmonie, das Czech Philharmonic Chamber Orchestra und das Orchester dell´Arena di Verona. Er konzertiert mit bedeutenden Solisten wie J. Suk, E. Pahud, R. Friedrich, D. Ashkenazy, M. Mogilevsky, V. Oistrach und M. Maisky. Emilsson war von 2000 bis 2004 Chefdirigent des Suk Kammerorchesters Prag, mit dem er beim Festival ,,Prager Frühling" gastierte. Er ist künstlerischer Leiter der Camerata Bohemica Prag und wurde 2005 mit Unterstützung der thailändischen Regierung und des Goethe Instituts zum Chefdirigenten des neu gegründeten Thailand Philharmonic Orchestra in Bangkok ernannt. Zugleich ist Emilsson Kulturreferent der Museumsgesellschaft Tübingen e.V. und Leiter des Kulturreferats der Eberhard Karls Universität Tübingen.

 

Das Konzert wird von den Stadtwerken Tübingen, der Kreissparkasse Tübingen und von Lotto, Glücksspirale gefördert.


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